Altstimmen, Tenöre und Bässe sind uns jederzeit herzlich willkommen. 

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Cupido kann‘s nicht lassen

Datum: Sonntag, den 07. Juli 2024 um 17.00 Uhr in der Waggonhalle Marburg

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Tu es Petrus

Missa zu sechs Stimmen von Giovanni Perluigi da Palestrina & Motetten von Komponisten der Spätrenaissance

Datum: Sonntag, den 08. Oktober 2023 um 17.00 Uhr in der Universitätskirche zu Marburg

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800 Jahre Marburg

Geistliche und weltliche Liebeslieder


Datum, Sonntag, den 20. November 2022 um

17.00 Uhr in der Universitätskirche Marburg

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Leonhard Lechner (*um 1553 - 1606): 

Historia der Passion und Leidens unsers einigen Erlösers und Seligmachers Jesu Christi (1593) - Passionsmesse

Datum, Sonntag, den 20. März 2022 um 

17.00 Uhr in der Universitätskirche Marburg

Die Veranstaltung findet unter der 2G-Regel statt! Dazu kommt die Maskenpflicht! 

Im Zentrum des Geistlichen Konzerts steht die Johannes-Passion – Historia der Passion und Leidens unsers einigen Erlösers Jesu Christi – von Leonhard Lechner. Eingeleitet wird das Konzert durch Andreas Raselius (um 1562–1602) Sehet, wir gehen hinauf nach Jerusalem, es folgenJohann Hermann Schein (1586–1630) O Lamm Gottes, unschuldig, Heinrich Schütz Was hast Du verwirket und nochmals Schein Da Jesus an dem Kreuze stund. Auf die Johannes-Passion Lechners folgt eine Komposition von Andreas Hammerschmidt (1611–1675) Sie haben meinen Herren weggenommen, den Abschluss bilden Erhöre mich, wenn ich rufe und Ich beuge meine Knie sowie die Motette Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes von Heinrich Schütz.

Leonhard Lechner wurde um 1553 in Südtirol geboren und starb 1606. 1585 wurde er Komponist und Tenor der „Fürstlich-Württembergischen Hofkapelle Musicum" in Stuttgart. Die Johannes-Passion ist dort wahrscheinlich am Karfreitag 1593 unter seiner Mitwirkung zum ersten Mal aufgeführt worden. Die fünfteilige Struktur des Textes basiert auf der einflussreichen niederdeutschen Passionsharmonie des Reformators Johann Bugenhagen, der die Leidensgeschichte Jesu aus den vier kanonischen Evangelien zu einer Erzählung verbunden hatte. Die Texte stellte Lechner selbst zusammen, Lucas Osiander (1534–1604) hat ihm wahrscheinlich beratend zur Seite gestanden.

Heinrich Schütz, Schüler Gabrielis und Monteverdis, einer der bedeutendsten deutschen Komponisten seiner Zeit, wurde 1585 in Köstritz geboren und starb 1672 in Dresden – 2022 jährt sich sein Todestag zum 450. Male. Die Sammlung Kleine Geistliche Konzerte ist in den Jahren 1636 bis 1639 entstanden und umfasst 31 Werke. Es sind Solo-Stücke in unterschiedlicher Besetzung, begleitet von einem Generalbassinstrument, in denen religiöse Texte musikalisch verarbeitet werden. 

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Missa Alleluya von Jean Mouton (~1459-1522)

Datum: Sonntag, den 21. November 2021 um

17.00 Uhr in der Universitätskirche Marburg

Musikalische Benefiz-Veranstaltung anlässlich der diesjährigen "Orange the World" - Zonta says No - Kampagne keine Gewalt gegen Frauen in Marburg. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Zonta Club Marburg. Der Eintritt ist frei. Um Spenden zugunsten des Marburger Frauenhauses wird gebeten.

Die Veranstaltung findet unter der 2G-Regel statt!!!

Die Missa Alleluya kann als Beispiel einer Imitationsmesse bezeichnet werden, in derStimmpaare jeweils Melodien wiederholen, um das Satzende in voller Vierstimmigkeitdarzustellen. Die Sätze beginnen jeweils mit einem einfachen und klaren Thema in den beiden oberen Stimmen. Komponiert wurde die Messe um das Jahr 1500 – Jean Mouton zählte in dieser Zeit zu den angesehensten flämischen Komponisten. Er war an der Kathedrale von Amiens und in der Kollegiatskirche von St. André in Grenoble tätig, danach in der Hofkapelle des französischen Königs. Mouton wird immer wieder mit dem etwas älteren Josquin Desprez in Verbindung gebracht, dessen Schüler er vielleicht war, und mit Adrian Willaert, der als Schüler Moutons gilt. Diese drei zählen zu einem Komponistenkreis, der die franko-flämische Polyphonie zu ihrer höchsten Stufe führte.


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Wenn Sie Freude an Alter Musik haben, freuen wir uns über Ihren Besuch einer unserer Proben, Donnerstags von 20 bis 22 Uhr im Musikraum der Gebrüder-Grimm-Schule, Alter Kirchhainer Weg, Marburg. Wenn Sie möchten, können Sie sich vorab mit Brigitte Krey unter der Telefonnummer 06421-81395 in Verbindung setzen.

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PRESSEMITTEILUNG DER UNIVERSITÄTSSTADT MARBURG

 

Nr. 247 / 8. September 2021

 

Stadträtin überreicht Landes-Ehrenurkunde für Kunst und Kultur

Gesang öffnet die Herzen: Chorleiterin Brigitte Krey erhält hohe Auszeichnung

 

Marburg.  Seit fast 40 Jahren bereichert die Künstlerin Brigitte Krey das musikalisch-kulturelle Leben in Marburg. Gleichzeitig ist sie mit ihrer vielfältigen musikalischen Arbeit eine verlässliche Partnerin und kulturelle Botschafterin für die Stadt – in den Partnerstädten, auf Festivals, Kultursommern und Konzerten. Für ihr Wirken hat Brigitte Krey nun die Ehrenurkunde für Kunst und Kultur des Landes Hessen erhalten, übergeben von Marburgs Stadträtin Kirsten Dinnebier.

 

„Brigitte Krey ist eine herausragende Konzertsängerin, außerdem eine außergewöhnlich engagierte Gesangspädagogin und begnadete Chorleiterin. Sie hat Sängerinnen und Sänger ausgebildet, herausragende Ensembles gegründet und Menschen jeden Alters für die Musik und den Gesang begeistert“, würdigte Stadträtin Kirsten Dinnebier die ausgezeichnete Arbeit von Brigitte Krey. Die Entscheidung zur Auszeichnung der 75-jährigen Marburgerin hat die hessische Kultusministerin Angela Dorn getroffen. Überreicht wurde der Preis von Kirsten Dinnebier in der Universitätsstadt Marburg. Der Festakt anlässlich einer der höchsten Ehrungen, die das Land zu vergeben hat, fand in der Waggonhalle statt.

 

Brigitte Krey wurde am 16. März 1946 in Lüptow/Kreis Köstlin im heutigen Polen geboren. Nach der Flucht siedelte sich die Familie in Bad Zwesten an. Nach der Schule in Oberurff begann Brigitte Krey 1963 ihr Studium an der Musikakademie in Kassel, sie absolvierte 1966 ihre Staatsexamina in „Jugend- und Volksmusik“ und „Blockflöte“ und 1967 das Gesangexamen. Sie erhielt eine Klavierausbildung bei Hanna Ludwig-Feldkeller (Weimar) und zur Konzertsängerin bei Prof. Hilde Wesselmann (Essen).

 

Nach beruflichen Stationen an der Akademie in Kassel, der Musikschule der Stadt Bonn und der Kreisvolkshochschule in Fulda kam Brigitte Frey 1982 nach Marburg – als Gesangslehrerin an die hiesige Musikschule.

 

Ihr erstes Vocalensemble, „La Primavera“, gründete Krey in Fulda und gab mit ihm zahlreiche Konzerte. 1983 rief sie in Marburg „Canticum Antiquum“ ins Leben, dessen künstlerische Leiterin und Dirigentin sie seitdem ist. Alle Solisten*innen des „Canticum Antiquum“ bildet Krey selbst aus. Das Laienensemble singt Werke, die vorwiegend von Profis dargeboten werden. Die umfangreichen Aktivitäten des Vokalensembles führten 1988 zur Gründung des Förderkreises für Alte Musik Marburg.

 

„Der Gesang öffnet die Herzen und bringt die Seele zum Klingen“, sagte Elke Siebler, die Vorsitzende des Förderkreises Alte Musik. Siebler hat Brigitte Krey für die Ehrung vorgeschlagen. In ihrer Laudatio würdigte sie Brigitte Krey als profunde Kennerin der Materie. „Sie ist eine Türöffnerin. Ihrem persönlichen Einsatz und ihren musikalischen Kompetenzen ist es zu verdanken, dass sie vielen Sänger*innen geholfen hat, ihr persönliches Timbre zu entdecken und zu entfalten“, so Siebler. „Brigitte Krey bildet alle Stimmen selbst aus.“ Ungefähr zwei Drittel des Chores „Canticum Antiquum“ nähmen bei der Leiterin Gesangsstunden. „Auch das ist etwas Besonderes und Einmaliges in der Universitätsstadt – nämlich, dass die Solisten*innen nicht eingekauft werden, sondern zum Chor gehören.“ Nicht unerwähnt bleiben solle, dass es bei Canticum kein Vorsingen gibt, berichtete die Förderkreis-Vorsitzende: „Alle, die kommen wollen, sind willkommen und werden stimmlich ausgebildet.“ Dieser partizipative und wertschätzende Ansatz sei für die Chorleitung sehr arbeitsintensiv und fordere mehr ehrenamtliches Engagement in Form von Einzel- bzw. Stimmproben.

 

„Singen ist etwas sehr Persönliches und die Stimme ein sehr empfindliches Instrument“, sagte Elke Siebler. Durch die musikalischen Fähigkeiten von Brigitte Krey käme jede Stimme zum Glänzen. „Sie erkennt genau die Potentiale der einzelnen und fördert diese unerlässlich. So kann es sein, dass aus einem Bass ein Altus wird, weil Brigitte Krey hört, dass die Stimme jahrelang falsch geführt wurde.“

 

Dabei trat die Künstlerin über mehr als 20 Jahre auch selbst als Konzertsängerin auf – unter anderem mit dem von ihr mitbegründeten Kammermusik-Ensemble „Trio Cantraiano“ gemeinsam mit der Flötistin Ele Grau und verschiedenen weiteren Partnern. In Marburg belebte sie die Städtepartnerschaften mit Poitiers und Eisenach durch Konzertreisen mit „Cantiquum Antiquum“. Auch ins Stadtgeschehen brachte sich Brigitte Krey aktiv ein – zum Beispiel mit der musikalischen Umrahmung von Preisverleihungen oder zu Jubiläen wie den Festlichkeiten anlässlich des 500. Geburtstag des Landgrafen Philipp von Hessen 2004 oder zum Elisabethjubiläum 2007.

 

Die zahlreichen Auftritte des Marburger Vokalensembles boten dann auch die Grundlage für eine kleine Überraschung, die Elke Siebler am Ende des Festakts an Stadträtin Dinnebier, Brigitte Krey und den Gästen überreichte: eine für diesen Anlass erstellte Konzertchronik des „Canticum Antiquum“ von 1985 bis 2020. In der Konzertchronik sind alle Programme des Chores aufgeführt. Siebler bedankte sich zum Schluss ausdrücklich bei der Stadt Marburg sowie der Sparkasse Marburg-Biedenkopf für die jahrelange finanzielle Unterstützung und gute Kooperation mit dem Förderkreis für Alte Musik Marburg.

 

Brigitte Krey bedankte sich für die Ehrung und sagte, sie wolle diese auch an ihre Sängerinnen und Sänger weitergeben. Sie hätten über die Jahre hinweg immer wieder Mut bewiesen, sich auf ein ungewöhnliches und oft auch herausforderndes Programm einzulassen. „Ich brauchte all eure Unterstützung nicht nur beim Singen, sondern auch bei der Darstellung“, sagte Krey zu ihren Chormitgliedern. Denn auch Schauspiellust sei gefragt gewesen. Für alle Aufgaben – wie Programmhefte schreiben und Plakate entwerfen – hätten sich immer „kompetente Leute“ gefunden. Abschließend bedankte sich Krey auch für die Unterstützung durch ihre Familie.

 

 

Bildunterschrift:

 

Stadträtin Kirsten Dinnebier (l.) überreichte im Auftrag des Landes Hessen die Ehrenurkunde für Kunst und Kultur an Brigitte Krey. (Foto: Freya S. Altmüller, i.A.d. Stadt Marburg)

 

Kontakt:

Universitätsstadt Marburg

Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Markt 8, 35037 Marburg

Tel: 06421 201-1346

Fax: 06421 981346

E-Mail: pressestelle@marburg-stadt.de

www.marburg.de

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La Giornata 

Datum: Sonntag, den 23. Februar 2020, um 17.00 Uhr im 

            Landgrafenschloß zu Marburg

Madrigale der Spätrenaissance, Arien und Duette des Frühbarock. Gestaltet in Anlehnung an die italienischen Madrigalkomödien des 15. und 16. Jahrhunderts.

Vokalensemble Canticum Antiquum, Soli, Zink und Theorbe.


„La Giornata“ ist nach den Vorbildern der italienischen Madrigalkomödien des 15. und 16. Jahrhunderts gestaltet. Wir haben für dieses Programm einen musikalischen Tagesablauf entworfen durch den Kairos führen wird.

Die Ausgabe der „Florentiner Festmusik“ aus den Jahren 1480–1520, 9j der der „canto della fortuna“ enthalten ist, wurde für die sehr üppigen, meistens eine ganze Woche dauernden Karnevalsumzüge in Florenz zusammengestellt. Auf den so genannten „carri“, den Präsentationswagen der Zünfte, wurde in prächtiger Verkleidung getanzt, gespielt und mit Gesang mit Instrumenten begleitet.

Unser Tagesablauf beginnt mit der Nacht. Girolamo Dalla Casa (1580–1630) hat seine Diminutionen über ein Madrigal von Cipriano de Rore (1516–1565) geschrieben. De Rore vertonte eine „Sestina“ von Francesco Petrarca (1304–1374) äußerst virtuos. Die Diminutionen von Dalla Casa verlangen ein sehr bewegliches Instrument und werden daher von einem Zink (auch Cornetto genannt), begleitet von einer Theorbe, vorgetragen.

Cipriano de Rore war Sänger im Markusdom in Venedig. Er diente dem Herzog von Ferrara, der während seiner Reise nach Antwerpen starb. Er ging daraufhin an den Hof in Parma, kehrte aber nach Venedig zurück, um Adrian Willaert (1480–1562) am Markusdom als „maestro di capella“ zu assistieren. Die Zusammenarbeit war jedoch nur von kurzer Dauer und er kehrte nach Parma zurück, wo er starb.

Jacopo Peri (1561–1633) diente der Familie Medici als Sänger, Organist und Komponist. Er schrieb die erste Oper „Dafne“, die leider als verschollen gilt, sowie die Oper „Euridice“. Er bevorzugte in seinen Werken den „nuovo stilo“, die dramatische Deklamation.

Der franco-flämische Komponist Philippe de Monte (1521–1603) war ein weitgereister und angesehener Kapellmeister in Neapel und Rom, aber auch in England, wo er Mitglied der Kapelle Queen Marys war. Zudem diente er am Hof Maximilians II. in Wien und Prag. Er schrieb 1073 weltliche und 144 geistliche Werke, Madrigale, Chansons, Motetten, Messen.

Claudio Monteverdis (1567–1643) Madrigale sind ebensolche Kostbarkeiten wie seine Canzonetten. Auch er war Kapellmeister am Markusdom. Er folgte seinen Wegbereitern Ludovico Grossi da Viadana (1560–1627) und Adriano Banchieri (1568–1634) in der Kompositionstechnik des „stilo nuovo“, benutzte den alten „stilo antico“ und den neuen „stilo concitato“. Mit allen drei Kompositionstechniken schrieb er seine berühmte Marienvesper und im „stilo concitato“ vor allem seine Opern.

In unserer Szene der Morgenröte wird ein Madrigal von Giovanni Legrezo (1626–1690) gesungen. Er komponierte „balletti“, frühbarocke Sonaten und Opern, und ist einer der Komponisten des venezianischen Frühbarocks.

In der Morgenszene begegnet uns der Komponist Marco Marozzoli (1619–1662). Er war Sänger am der „capella sistina“ und komponierte die ersten Oratorien in italienischer Sprache. Zu der ersten musikalischen Komödie der Musikgeschichte „chi soffre speri“ von Domenic Mazzochi (1592–1665), der in unserem Programm ebenfalls vertreten ist, komponierte Marozzoli das zweite Intermedium.

Die Mittagsszene endet mit einem „balletto“ von Antonio Brunelli (1575–1630).

In der fünften Szene, dem Abend, folge eine Arie im „stilo concitato“ von Francesca Caccini (1587–1640), der Tochter von Giulio Caccini (1550–1618), der zur „Florentiner Camerata“ gehörte und auch einer der ersten Opern komponiert hat. Seine Tochter war eine gefragte Sängerin, Instrumentalistin und Komponistin.

Girolamo Frescobaldi (1583–1643) war Sänger und Organist in Rom, Mantua, Florenz und Wien. Seine Werke für Cembalo und Orgel haben eine abwechslungsreiche, freie und dramatische Struktur. Er komponierte Messen, Motetten und weltliche Kanzonen, die vom Generalbass begleitet werden,

Den Abschluss unseres Konzertes bilden vier Tänze von Sigismondo d’India (1580–1629); er publizierte Motetten, Madrigale und Villanellen sowie zahlreiche Werke vor ein und zwei Singstimmen mit „basso continuo“ im modischen florentiner Stil.


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Angst der Hellen und Frieden der Seele - Psalm 116

Datum: Sonntag, den 03. November 2019, um 17.00 Uhr in der

                                        Universitätskirche zu Marburg


Angst der Hellen und Friede der Seelen

 

Psalm 116

 

Mit diesem Titel veröffentlichte der Jenaer Bürger Bruckhard Grossmann im Jahr 1623 eine Sammlung fünfstimmiger Motetten. Der Psalm 116, Dank für göttlichen Beistand in großen Widrigkeiten, aus der lutherischen Bibelübersetzung bildete die textliche Vorlage. Ein Auftragswerk, gerichtet an seine Jugendfreunde, mit denen er zusammen als Chorknabe in thüringischen und sächsischen Kapellen gesungen hatte. Somit handelt es sich bei den Auftragnehmern um Komponisten, die stark von den Lutherischen Traditionen dieser Region geprägt worden waren, Komponisten von hohem Rang.

Nach langer Krankheit und als Dank für seine Genesung widmete er die von ihm bestellte Ausgabe „seinen besonders günstigen geliebten Herren und fürnehmen werthen Freunden“.

Die Veröffentlichung der Sammlung gestaltete sich voller Probleme, da 1618 der 30-jährige Krieg begonnen hatte. Es gab Materialmangel für die Herstellung, so begrenzte Grossmann die Anzahl der Stimmen auf 5, da einfach nicht genug Papier für mehr Stimmbücher zur Verfügung stand. Offensichtlich waren die Kompositionen schon vor 1618 fertiggestellt. Um das Jahr 1600, mit dem Beginn des barocken Generalbasszeitalters, hatte sich das Dur-moll-System stabilisiert. Die Mehrzahl der Motetten aus der Sammlung von 1623 wurde aber noch in den alten Kirchentonarten geschrieben, im alten Stil der Kompositionstechnik des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Nur die Komposition von Melchior Franck steht schon in F-Dur.

Aus den 16 veröffentlichten Motetten werden in unserem geistlichen Konzert die Kompositionen von Melchior Franck (1573–1639), Johann Hermann Schein (1586–1630), Heinrich Schütz (1585–1672), Christoph Demantius (1567–1643) und Tobias Michael (1592–1657) erklingen, zusammen mit dem Psalm in hebräischer Sprache, basierend auf der Vorlage von Suzanne Haïk-Vantoura (1912–2000). Sie hat die punkt- und strichartigen Zeichen über der Schrift des Tanach, der hebräischen Bibel, als dargestellte Melodien erkannt und wieder singbar gemacht.

Melchior Frank wurde in Zittau geboren und war u. a. von Christoph Demantius und Adam Gumpelzheimer in Augsburg beeinflusst. 1603 wurde er Kapellmeister am Hof der Herzöge von Sachsen-Coburg, in deren Diensten er bis zu seinem Lebensende blieb.

Johann Hermann Schein kam aus Zwickau und war mit Demantius zusammen Chorknabe in Dresden. Er wurde Kapellmeister am Weimarer Hof und später Kantor an der Thomaskirche in Leipzig. Beeinflusst von Lucca Marenzio und Claudio Monteverdi, komponierte er seine meisten Werke im italienischen Stil des Frühbarock.

Heinrich Schütz aus Köstnitz wurde Chorknabe in der Kapelle des Landgrafen zu Hessen-Kassel. Er studierte auf Betreiben des Landgrafen Jura in Marburg. Dieser finanzierte ihm auch eine musikalische Studienreise nach Venedig zu Giovanni Gabrieli. 1628 führte ihn eine zweite Studienreise nach Italien zu Monteverdi und Alessandro Grandi.

Christoph Demantius kam aus Reichenberg und studierte in Wittenberg. Er war Kantor in Zittau und wurde Nachfolger Hans Leo Hasslers in Freiberg als Domkantor. Er komponierte eine ganze Johannispassion.

Der Vater von Tobias Michael, Rogier Michael, war franko-flämischer Komponist aus der Nähe von Mons (Bergen), Zu seinen Schülern zählten seine Söhne (u. a. Tobias) und Schein. Von ihm beeinflusst wurde auch Schütze, der sein Nachfolger als Kapellmeister am Kursächsischen Hof in Dresden wurde. Tobias Michael wurde in Dresden geboren und war als Knabe Diskantist in der Hofkapelle. Er war Schüler der Fürstenschule in Schulpforta und studierte in Leipzig und Wittenberg Theologie. Nach dem Tode Scheins wurde er 1631 Thomaskantor in Leipzig.

Offensichtlich sind alle Komponisten dem Herausgeber Grossmann gefolgt, indem sie bewusst eine eher musikalisch-künstlerische Kompositionsweise des 116. Psalms im Auge hatte als eine für den liturgischen Gebrauch, denn die ausdrucks-starken, aber äußerst anspruchsvollen Motetten brauchten hervorragende Sänger, um sie richtig zur Geltung zu bringen.

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Karnevalskonzert: "Robin et Marion" Dramatische Pastorale

Datum: Sonntag, den 03. März 2019, um 17.00 Uhr im Fürstensaal des  

                                                           Landgrafenschlosses zu Marburg


Auf dem Programm steht die dramatische Pastorale „Robin et Marion“ aus dem 13. Jahrhundert von Adam de la Halle. Der französische Komponist de la Halle wurde um das Jahr 1237 in seiner Vaterstadt Arras geboren. Ihm wurde von den Brüdern Baude und Robert Normant eine geistliche Ausbildung in der Zisterzienserabtei Vaucelles ermöglicht, um Priester zu werden. Aber er verliebte sich und heiratete 1262. Im selben Jahr wird auch sein erstes dramatisches Spiel „Jeu de la Feuillée“ in der Sängervereinigung „des Pui“ in Arras aufgeführt. Nach seiner Verehelichung ermöglichen ihm seine Gönner ein Studium an der Pariser Universität. Dort wird aus dem Trouvère und dem Dichter auch ein Komponist. Er komponiert mehrstimmige Motetten, Balladen, Rondeaus und Virelais.

De la Halle kehrt 1266 nach Arras zurück, muß aber wegen seiner und seiner Gönner Steuerhinterziehung (Ludwig IX., der Heilige bereitet den Kreuzzug vor) aus Arras fliehen. Im Jahr 1271 wird er in den Dienst des kunstliebenden Grafen Robert II. von Artois berufen. Mit ihm geht er nach Neapel, wo er zwischen 1275 und 1285 die dramatische Pastorale „Le Jeu de Robin et Marion“ komponiert. Dieses Werk besteht aus einstimmigen, mittelalterlichen Gesängen und Dialogen. Manche bezeichnen das Werk als erste Oper.

Man weiß nicht, ob die Melodien bekannte mittelalterliche Lieder waren, oder Kompositionen von de la Halle sind. Diese Melodien bilden die Grundlage der dreistimmigen Motetten, die de la Halle über Robin und Marion komponiert hat. Darüber hinaus wurden diese Melodien so bekannt, dass sie 300 Jahre lang modern blieben.

So sind in dem Codex Chantilly, einer Sammlung mittelalterlicher Musik aus dem frühen 15. Jahrhundert, Kompositionen über „Robin und Marion“ enthalten. Aber es gibt auch moderne Kompositionen des 15. und 16. Jahrhunderts mit dem Inhalt „Robin und Marion“. Diese mehrstimmigen Kompositionen haben wir inhaltlich in das Spiel von de la Halle eingefügt.

Ninot le Petit war ein franko-niederländischer Komponist und von 1488 bis 1502 Sänger in der Sixtinischen Kapelle. Er wurde bekannt durch seine „Chansonrustique“. Sein Kompositionsstil beinhaltet vokale Effekte, wie sie später Clément Janequin aufgenommen hat.

Der französische Komponist Janequin wurde um 1485 in der Nähe von Poitiers geboren. Er studierte in Angers und wurde dort Chorleiter der Kathedrale. Er wurde von Kardinal de Guise gefördert, der auch der Protegé von Erasmus, Marot und Rabelais war. Von 1555 an war er Sänger und Komponist in der königlichen Kapelle Heinrichs II., der seine Musiker aber nicht mehr bezahlen konnte, so dass Janequin arm in Paris starb.

Antoine de Bertrand, geboren um 1540 und gestorben in Toulouse um 1581, wurde besonders durch seine Vertonungen der „Amours de Rousard“ bekannt. Ein chromatischer Ausdrucksstil charakterisiert seine Chansons.

Der franko-flämische Komponist Pierre de la Rue wurde um 1460 geboren und war Sänger an der Kathedrale in Siena. Später diente er Margarete von Österreich als Komponist und wurde in Paris Kanoniker in Notre Dame.

Auch Adrian Willaert war, wie viele flämische Komponisten nach seinem Studium in Paris Sänger in Ferrara und Mailand und wurde 1527 Leiter der berühmten St. Markus Kapelle in Venedig. Seine Madrigale sind nach dem Inhalt der Worte harmonisch und sanglich gestaltet.

Auch Orlando di Lasso zählt zu den franko-flämischen Komponisten. Er komponierte 200 italienische Madrigale und Vilanellen, 146 französische Chansons und 93 deutsche Lieder. Er besuchte Mailand und Neapel und wurde Kapellmeister an der Kathedrale St. Johannis in Rom. Seit 1557 diente er Herzog Albrecht V. in München als Kapellmeister.

Guillaume Costeley, um 1531 – 1606, besingt als jüngster unserer Komponisten die „Mignonne“. Mit seinen 100 Chansons zählt er zu den letzten Chansoniers der Renaissance- Zeit in Frankreich.

Die Ausführenden des Karnevalskonzerts sind das Vokalensemble Canticum Antiquum des Förderkreises für Alte Musik Marburg, das spätmittelalterliche Instrumentalensemble „Frankfurter Aquila-Ensemble“ , bestehend aus Flöten, Fidel und Laute, ein Tanzpaar und „Adam de la Halle“ als Erzähler. Die Leitung hat Brigitte Krey.                          

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Tu es Petrus

Messe von Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 - 1594)

Universitätskirche zu Marburg

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Den Kompositionen, die zu hören sein werden, liegen die Bibelverse Matthäus Kapitel 16, Vers 18-19 zu Grunde: „Tu es Petrus etsuper hanc petram aedificabo Ecclesiam meam“. „Du bist Petrus, auf diesem Felsen will ich meine Gemeinde bauen“.

Als zentrales Werk des Konzerts wird von Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 – 1594) eine sechsstimmige Messe mit dem Titel „Tu es Petrus“ zu hören sein.

Wie die anderen Kompositionen des Programms basiert die Palestrinamesse auf der überlieferten Melodie des gregorianischen Chorals mit diesem Bibeltext.

Als Sängerknabe hat Palestrina seine musikalische Ausbildung unter verschiedenen Kappellmeistern in Santa Maria Maggiore in Rom erhalten. 1544 wurde er an die Kathedrale der Stadt Palestrina als Gesanglehrer und Organist berufen, wo der spätere Papst Julius III. Kardinal-Bischof war, der Palestrina 1551 als Kappellmeister an der Cappella Giulia anstellte. 1555 wurde er Sänger der Cappella Sistina. Noch im selben Jahr wurde er entlassen, da Julius III. gestorben war. Palestrinas Stimme ließ wohl nach und er hatte das zweite Mal geheiratet. Danach war er Kappellmeister an der Laterankirche. Vorrübergehend Kappellmeister an Santa Maria Maggiore wurde er dann Musiklehrer am Seminario Romano. 1571 wurde er Kappellmeister an Sant Pietro und blieb es bis zu seinem Tod. Am Ende seines Lebens versuchte er noch einmal in seine Vaterstadt Palestrina zurückzukehren, wo er als reich gewordener Mann einen großen Familienbesitz erworben hatte. Aber ehe dort sein Vertrag mit dem Domkapitel abgeschlossen werden konnte, starb er in Rom und wurde in der Peterskirche begraben.

Retrospektiv wie sein persönlicher Charakter ist im Wesentlichen auch Palestrinas kompositorisches Schaffen. Wahrscheinlich ist seine berühmte Marcellus-Messe 1562/63 in Verbindung mit dem Tridentiner Konzil entstanden. Er konnte mit dieser Messe die geistlichen Würdenträger überzeugen, dass trotz kunstreicher Struktur der Text klar verständlich bleiben könne und die Musik würdig und andachtsvoll dargestellt klingt.

Palestrina ist für die geistliche Musik seiner Zeit kein Neuerer, sondern eher ein Vollender. Das Hauptgebiet seines Schaffens stellen seine 105 Messen dar; neben Motetten, Responsorien, Sequenzen und einigen Madrigalen.

Wir stellen der sechsstimmigen Messe eine sechs- und eine siebenstimmige Motette über „Tu es Petrus“ von Palestrina voran.

Der spanische Komponist Christobal de Morales (1500 – 1553), der von 1535 – 1545 in der päpstlichen Kappelle in Rom sang, war von Palestrina hochgeachtet. Seine Motette „Tu es Petrus“ ist in kontrapunktischer Technik und im polyphonen Stil geschrieben. Die Motette ist fünfstimmig und der gregorianische Cantus wird in der zweiten Stimme durchweg auf unterschiedlichen Tonhöhen wiederholt.

In den „Sacri Concenti“ 1601 von Hans Leo Hassler (1564 – 1612) ist eine fünfstimmige „Tu es Petrus“ – Komposition enthalten. Er studierte bei Andrea Gabrieli in Venedig.

Die Motette des englischen Komponisten William Byrd (1540 – 1623) ist im „alten“ Stil komponiert, gehört aber vom harmonischen Geschehen her und der neuen deklamatorischen Gestalt in den Beginn des Frühbarock.

Der spanische Komponist Thomas Luis de Victoria (1548 - 1611) hat unter anderem bei Palestrina im Seminario Romano studiert; er wurde dort Palestrinas Nachfolger als Chorleiter.

Zwei doppelchörige Motetten beinhaltet das Konzertprogramm.

Der deutsche Komponist Melchior Franck (1580 – 1639) hat durch Hassler den polyphonen, venezianischen Kompositionsstil kennengelernt und in seinen geistlichen Werken fortgesetzt.

Peter Philips (1561 – 1628) musste als Katholik aus England fliehen; er hielt sich in Rom auf und reiste über Spanien und Frankreich in die Niederlande, wo er Jan Peeterzoon Sweelinck (1562 – 1621) traf. Auf dem Festland lebend, war er einer der hervorragenden englischen Komponisten seiner Generation.

Die Festmotette „Lobet den Herren“ aus dem „Cymbalum Sionium 1615“ von Johann Hermann Schein (1586 – 1630) beschließt das geistliche Konzert „Tu es Petrus“.

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Frauenstimmen

Datum:  06.05.2018, um 18.00 Uhr in der Kapelle des St.-Elisabeth-

Hospiz , Cappeler Straße 90 in Marburg

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Karnevalskonzert "L'amour et la mort"

Datum: 11. Februar 2018, um 17.00 Uhr im Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Im Mittelpunkt unseres Programms „L’amour et la mort“ stehen zwei Werke des Hofkapellmeisters Claudio Monteverdi in Mantua.

Für Mantua komponierte er 1608 die Oper „L’Arianna“, die als verschollen gilt. Arie und Szenen der Arianna sind erhalten geblieben. Die Oper war so populär, daß sie noch Jhrzehnte nach seinem Tod aufgeführt wurde.

1610 formt Monteverdi die dramatische Monodie zu einem fünfstimmigen Madrigal-Zyklus um. Das Textbuch der Oper von Ottavio Rinuccini (1562 – 1621) ist erhalten geblieben.

Da noch keine Abschrift der Partitur wiederentdeckt worden ist, hat der Leiter des Ensembles „La Venexriana“, Claudio Cavina, an Hand des Textbuches eine Rekonstruktion der Oper erarbeitet und aufgeführt.

Inhaltlich besingen die Arie und vier Madrigale den lamentierenden Abschied Ariadnes, der Tochter des griechischen Königs Minos und seiner Gemahlin Pasiphae, von ihrem geliebten Theseus, dem sie half, den Minotaurus zu besiegen.

Nach seinem Abschied gewann Theseus Helena, als sie zwölf Jahre alt und noch nicht mannbar war. Seine Besiegung der Amazonen gilt als Sieg über das Matriachat.

Die „Sestina“ komponierte Monteverdi im „stile nuovo“, in homophoner Satztechnik, in alter Kirchentonart und verändert das Madrigal zu einer Form dramatischer Rede.

„Glauco“, durch die belebende Kraft eines Krautes zum Halbgott geworden, trauert um seine geliebte Hirtin „Corinna“.

In diesem Werk besingt Monteverdi den Tod seiner Frau, der Sängerin Caterina Martinelli, die 1608 starb. Er komponierte sechs Gedichte mit sechs Zeilen. Die sechsmal vertauschten Endwörter bezeichnen den Inhalt der Geschichte und die Spanne des Affekts:

Glauco, der Name des Geliebten

Tomba, das Grab seiner geliebten Corinna

Cielo e terra, Himmel und Erde

Seno, die Brust der Geliebten

Pianto, das Weinen des Glauco.

Zwischen diesen Worten entfaltet sich die sechsteilige Trauerrede.

Glauco (Monteverdi) tritt gefaßt an das Grab seiner Corinna (alias Caterina). Dann entfaltet sich der Schmerz, bis die Winde mit ihm unaufhörlich rufen: „ahi Corinna, ahi morte, ahi tomba“. Ach Corinna, ach Tod, ach Grab.

Wir möchten es wagen, diese beiden tragischen Werke Monteverdis in einem Karnevalskonzert aufzuführen, da es durch die ganze Renaissancezeit hindurch üblich war, während des Carnevale tragische Dramen darzustellen.

Aber, wie in den dazwischen gestalteten Intermedien singen und spielen wir Chansons, die kreative Affekte in realistischem Zusammenhang darstellen.

Zwei Gesangsszenen von Antonio Draghi (1634 – 1700) aus seiner Oper „La Lira d’Orfeo“ werden zu hören sein. Er war Hofkapellmeister der Kaiserwitwe (Ferdinand III.) Eleonora in Wien.

Seine Opern, Oratorien und „Dramme per Musica“ komponierte er in liedförmiger Gesangsvirtuosität.

Adrian Willaert, zwischen 1480 und 1490 geboren und 1562 gestorben, gehört zu den Franco-Flämischen Komponisten. Nach Aufenthalten als Sänger und Komponist in Ferrara, Mailand und Venedig kehrte er in die Niederlande zurück.

Antoine de Bertrand (1540 – 1581) wurde vor allem durch seine Vertonung der „Amours de Ronsard“ bekannt. Durch seine experimentelle Harmonik und Chromatik sind seine Chansons sehr ausdrucksstark.

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Reformationskonzert

Datum: 31. Oktober 2017, um 19.00 Uhr in der Stadtkirche Bad Laasphe

Datum: 15. Juni 2017, um 19.00 Uhr in der Lutherischen Pfarrkirche zu Marburg

Dem Programm liegen Martin Luthers „Deutsche Messe“ von 1526 und die „Missa da Pacem“ des von Luther sehr verehrten Komponisten Josquin des Préz zu Grunde.

Die Umwandlung des römisch-katholischen Messgottesdienstes zur deutschen Gottesdienstordnung hat Jahrzehnte gedauert. Luther nahm die Änderungen eher vorsichtig vor. Text, Noten, Akzent und Klanggebärde sollten stimmig sein. Der Sangesmeister Conrad Rupff und der Komponist Johann Walter standen Luther mit fachlichem Rat zur Seite, bevor am 29. Oktober 1525 in Wittenberg in der Pfarrkirche die „Deutsche Messe“ gesungen wurde. Die Fertigstellung des Drucks erfolgte 1526.

Luther schreibt dazu in seinem Vorwort: „vor allen Dingen will ich gar freundlich gebeten haben, auch um Gottes Willen, alle diejenigen, so diese unsere Ordnung im Gottesdienst sehen oder nachfolgen, daß sie ja kein nötiges Gesetz daraus machen, noch Jemandes Gewissen damit verstricken oder fangen; sondern der christlichen Freiheit nach, die deutsche Messe ihres Gefallens gebrauchen! Und wenn ich’s vermöchte, und die griechische und hebräische wäre uns so gemein als die lateinische und hätten viel feiner Musica und Gesanges, als die lateinische hat, so sollte man einen Sonntag um den anderen in allen vier Sprachen, deutsch, lateinisch, griechisch und hebräisch Messe halten, singen und lesen.“

Bestimmend für das musikalische Geschehen im Gottesdienst waren noch sehr viele Jahrzehnte nach dem Erscheinen der „Deutschen Messe“ die Priester, die Scholaren und die Orgel. Die Gemeinde sang lediglich das Kyrieeleison. Daher rührt die Form des leisen Singens. Mehrstimmige figurale lateinische Musik wurde gesungen. Die geistigen Wurzeln der Musik lagen im katholisch-mittelalterlichen Denken.

Die Voraussetzung für das reformatorische Denken begründete Nikolaus Kopernikus. Nicht die Erde, sondern die Sonne steht im Mittelpunkt des Kosmos. Die Erde ist eine Kugel, über der sich kein Himmel wölbt und darunter ist keine Hölle.

Das Konstanzer Konzil (1414-1418) hatte den Reformbedarf nicht gedeckt. Zudem konnten durch den Buchdruck des Johannes Gutenberg von 1450 die reformatorischen Inhalte leichter Verbreitung finden und Ottavio Petrucci brachte in Venedig den Notendruck voran.

Im Herzogtum Burgund, das bis 1477 bestand, entwickelte sich die vokalmusikalische Kunst der „niederländischen“ Komponistengeneration. Einer ihrer größten Repräsentanten war Josquin des Préz. Die Messensammlung „Misse Josquin“ ist der erste Musikdruck, der einen Komponistennamen im Titel trägt. Luther bezeichnet Josquin als „der Noten Meister“. Durch deutsche und lateinische Motetten seiner Zeit wollte Luther das „heilige Evangelium in Schwung“ bringen.

Ganz im Sinne Luthers werden im Programm die deutschen Liedtexte in den verschiedenen Strophen von Kompositionen unterschiedlicher Komponisten seiner Zeit bereichert, vor allem mit Kompositionen von Johann Walter, Johann Kugelmann, Balthasar Resinarius und Lukas Osiander.

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Flora e i Fidi Amanti

Datum: 26. Februar 2017, um 17.00 Uhr im Landgrafenschloß zu Marburg

Madrigale aus Torellis "I fidi amanti" und Banchieris "Vivezze di Flora e Primavera" haben wir zu einer Darstellung zusammengefügt, was um 1600 durchaus der praktischen Musikausübung entsprach. Der Verlauf der Madrigalkomödie wird durch Werke von G .G. Gastoldi, A. Scarlatti, C. Monteverdi, J. Peri, C. Festa, A.Gabrieli, G. Caccini und Frescobaldi in solistischer Besetzung bereichert.

Ausführende sind das Vokalemsemble Canticum Antiquum, Solisten des Canticum Antiquum und Yoshio Takayanagi, Theorbe. Ele Grau führt als Dottore Gratiano durch das Programm, die Leitung hat Brigitte Krey.


Wie immer wird das Karnevalskonzert in historisch nachempfundenen Kostümen stattfinden. Wir würden uns freuen, wenn unser Publikum durch Kostümierung das farbenfrohe Bild bereichern würde. In der Pause des Konzertes kann man sich an der Sektbar erfrischen.

"Flora e i fidi amanti" ist eine zusammengesetzte Madrigalkomödie aus der Renaissancezeit um 1600.

"I fidi amanti" ist das Werk des Komponisten Guasparri Torelli. Genaue Daten sind von ihm nicht bekannt. Seine Wirkungsorte waren vor allem Padua und Venedig. Er war nicht nur Musiker, sondern auch Dichter und als solcher Vorsteher (Il Confidato) der "Accademia degli Avveduti" in Padua. Die Textvorlage für "I fidi amanti" schrieb Ascanio Ordei. Sie basiert auf dem berühmtesten Hirtendrama dieser Zeit, der "Aminta" von Torquato Tasso und dem Hirtenspiel "Il pastor fido" von Giovanni Battista Guarini.

Die Madrigalkomödie erlebte im ausgehenden 16.Jahrhundert eine Blütezeit und bestand aus Madrigalszenen und Intermedien (Zwischenpielen). Die Sujets entnahm sie der "Commedia dell'arte." In „I fidi amanti“ kommen nur zwei Masken der „Commedia dell’arte“ vor: il Dottore Gratiano und il Signore Magnifico. Jede Maske der Commedia war auf einen bestimmten Dialekt der italienischen Sprache fixiert; sie waren sozusagen „Sprachmasken“. Il Dottore Gratiano und il Signore Magnifico sind in der Commedia zwei Herrenfiguren, die aber einen dümmlichen und lächerlichen Charakter haben.
 
Oratio Vecchi, ein Hauptvertreter dieser Gattung, schrieb dazu: „Die Madrigalkomödie sieht man mit dem Verstand an, wohin sie durch das Ohr gerät und nicht durch das Auge.“

Ebenso wie bei der "favola pastorale" werden in der Madrigalkomödie die Texte aller Personen vom Ensemble gesungen, anders als in der zur selben Zeit entstehenden Oper, in der die Personen auf einzelne Solisten verteilt dargestellt werden.

Adriano Banchieri wurde 1568 in Bologna geboren und starb dort 1634. Er trat sehr früh in den geistlichen Stand ein. 1613 wurde er Professor und 1620 zum Abt an Michele in Bosco ernannt. In Bologna gründete er 1615 die "Accademia d' floridi." Er selbst nannte sich Adriano di Bologna; er bekam von seinen Zeitgenossen den Beinamen "Il dissonante." Seine Werke sind der musikalischen Theorie, der praktischen Kompositionslehre und der Poesie gewidmet.

Banchieri war ein großer Bewunderer und Förderer Claudio Monteverdis, der 1620 die Accademia besuchte. In einer Motette Banchieris aus dem Jahr 1595 findet man in einer "Spartitura" erstmals Taktstriche und den Begriff des "Basso seguenti," einer ersten Spielart des späteren "Basso continuo" der Barockzeit. In seiner Madrigalkomödie "La pazzia senile" verwendete er als erster Komponist dynamische Bezeichnungen wie "forte" und "piano." Auch das Dirigieren mit dem Taktstock basiert auf seinen Ausführungen in "Cartella musicale."

"Vivezze di Flora e primavera" aus dem Jahr 1622 bezeichnet Banchieri als "Cantate recitate e concertate con cinque voci nello chittarone."
 
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Reformationsmesse

Datum: 15. Juni 2017 in der Lutherischen Pfarrkirche zu Marburg

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Da Pacem 

Josquin Des Prés - Missa da Pacem

Datum: 06. November 2016, 17.00 Uhr, Universitätskirche zu Marburg

Friedensmotetten in der Universitätskirche

Der Förderkreis für Alte Musik Marburg veranstaltet am Sonntag, den 6. November 2016 in der Universitätskirche in Marburg um 17 Uhr ein geistliches Konzert mit dem Titel „Da Pacem, Domine“.
Im Mittelpunkt des Konzertes steht die „Missa Da Pacem“, die Josquin des Prés als Alterswerk zugeschrieben wird. Der überlieferte gregorianische Choral „Da Pacem, Domine“ stellt die musikalische Grundlage des Werkes dar und wird als „Cantus firmus“ vor allem am Beginn der jeweiligen Messteile im Tenor eingesetzt.
Die gregorianische Weise „Da Pacem, Domine“ war ursprünglich allgemein verbreitet und wurde als Friedensbitte am Schluss des Messgottesdienstes gesungen. Von Martin Luther wurde der gregorianische Choral erweitert und umgestaltet in dem Lied „Verleih uns Frieden gnädiglich“.
Die Kunst der polyphonen Satztechnik, das Formgefühl der Renaissance und die Innigkeit des musikalischen Ausdrucks werden an mancher Stelle der Josquinschen Messe durch starke Dissonanzen auf dramatische Weise gesteigert.
Auch die die Josquinsche Messe umrahmenden Motetten verarbeiten die gregorianische Fürbitte „Da Pacem, Domine“ direkt, so wie das Werk des 1935 geborenen Komponisten Arvo Pärt, dessen Komposition sich wie ein Friedensgebet darstellt.
Das Werk von Dimitri Terzakis, geboren 1938, „An eine Utopie“ verarbeitet das Motto von Heraklit „Krieg, der Vater aller Dinge“ frei und ohne Text, wie eine seelenvolle Vokaletüde voll Seufzen, Klagen, Schreien und Resignation.
Von Mutter Theresa (1910-1997) ist der Text „Die Frucht des Schweigens“, der von Raquel Christóbal, geboren 1973, vertont wurde. Das Schweigen, der Glaube, die Liebe und das Dienen sind Friede.
Heinrich Schütz (1585-1672) und Enjott Schneider, geboren 1950, haben den Text von Martin Luther (1483-1546) vertont. Schneider benutzt den gregorianischen Choral in der ursprünglichen Gestalt und unterbricht ihn durch starke und flehende „Da Pacem, Domine“-Rufe.
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Karnevalskonzert:

Karnevalskonzert:

"Dionysos mit Kumpaney"

Datum: 07. Februar 2016, 17.00 Uhr im Marburger Landgrafenschloß

Dionysos, als Sohn des Zeus und der Semele durfte als einziger Halbsterblicher in den Olymp aufsteigen. Bakchos ist sein lydischer Name.

Dionysos mit Ariadne als Paar symbolisieren den Menschen ein Leben voller Harmonie. Das Wilde und Unverbrauchte wurde als lebenserneuernder Quell gesehen, aus dem man sich an den Dionysien stärkte. Die dionysische Begeisterung gipfelte in der Ekstase und der Wein sorgte für eine rauschhafte Vereinigung mit der Natur. Mit dem Vegetationsgott Dionysos verband sich die Vorstellung von Tod und Auferstehung.

Die Künstler der Renaissance entdeckten den Dionysoskult neu und verarbeiteten ihn in der Dichtung, in den Kunstwerken und in der Musik. Keine der Zwölf olympischen Gottheiten wurde so häufig dargestellt wie Dionysos.

In der Renaissance zu Bacchus umbenannt, verleiht er den Menschen den Ausdruck eines neu gewonnenen Selbstbewußseins. Seine Kumpanay oder seine Trabanten stellen Mitstreiter im Steigern von Rausch und Ekstase, der „Befreiung der Seele aus der engen Haft des Leides“ dar. Zur dionysischen Verzückung gehörten vor allem Musik und Tanz.

Die Instrumentalmusik in unserem Konzert ist dem „Glogauer Liederbuch“ entnommen. Das niederschlesische Glogau, 1253 gegründet, war schon im 14. Jahrhundert ein Zentrum für Wissenschaft und Kunst. Das Glogauer Liederbuch aus der Zeit um 1470 stellte eine der umfangreichsten, spätmittelalterlichen Musikquellen dar und gehörte der Domkirche zu Glogau.

Es ist eine Sammlung für das gesellige Musizieren im bürgerlichen Kreis und enthält 294 geistliche und weltliche Werke aus den großen europäischen Musikzentren. Die dreistimmige Satzweise bildet die Norm, wobei der Cantus Firmus, die bestehende Melodie, sowohl im Tenor, wie auch im Diskant gesetzt wurde.

Das Tenorlied stellt eine spezifisch deutsche Kompositionsart dar, als Cantus Firmuslied oder Tenorlied mit instrumentaler Begleitung. Die Kompositionen werden von der Text- und Strophenform bestimmt. Die begleitenden Instrumente werden oft in imitierender Weise zum Tenor geführt.

Im Gegensatz dazu gibt es auch das mehrstimmige Tenor- oder Cantus Firmuslied, das in unserem Konzert als Madrigal, Canzonette, Chanson, Motette, Balletto oder Villanelle zu hören sein wird; je nach Komponist und Entstehungsland oder Ort. Der Sprachakzent ist in der madrigalischen Textausdeutung dem musikalischen Metrum untergeordnet.

Zu den Komponisten gehören u.a. Gastoldi, Demantius, Meiland, Lassus, Tomkins, Sermisy und Purcell.

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Das jüngste Gericht von Dietrich Buxtehude (1637 - 1707)

Datum: 01. November 2015, ab 17. 00 Uhr in der Marburger Universitätskirche

Vermutlich wurde Dietrich Buxtehude 1637 in Helsingborg in Schweden oder in Oldesloe geboren. In Helsingör, wo sein Vater eine Organistenstelle hatte, wuchs er auf und hatte in seinem Vater seinen ersten Lehrmeister. An der Marienkirche in Helsingborg wurde er Nachfolger seines Vaters und bis 1660 war er Organist an der Marienkirche in Helsingör.
1668 trat er die Nachfolge Franz Tunders als Organist und Werkmeister an St. Marien in Lübeck an. Im selben Jahr erhielt er dort das Bürgerrecht, die Voraussetzung, um Anna Margarete Tunder, die Tochter seines Vorgängers, heiraten zu können. Ebenso suchte er später selbst einen Nachfolger im Organistenamt, der seine Tochter heiraten würde, weshalb Musiker mit großen Namen wie Mattheson, Händel und Bach das begehrte Organistenamt in Lübeck ausschlugen.
Die Stellung des Marienorganisten war die eines „Director musicus“.
Seine Kompositionen beinhalten ein umfangreiches Orgelwerk, Motetten, Konzerte, 124 erhalten gebliebene Kantaten sowie unzählige Sonaten, reichhaltig in der Form und im musikalischen Ausdruck.
Seit 1646 fanden in St.Marien Abendmusiken statt. Es entstand seit 1678 in Lübeck ein öffentliches, weltlich-geistliches Konzertwesen. In den Abendmusiken stellte Buxtehude viele Werke norddeutscher Komponisten wie Weckmann, Reinken, Lübeck, Böhm und Pachelbel neben seinen eigenen Kompositionen vor.
Kompositionstechnisch wurde er unter anderem von der Kontrapunktlehre seines Freundes Andreas Werkmeister in dessen „Harmologia musica“ von 1702 angeregt.
Gustav Düben, dem befreundeten Stockholmer Organisten und Musiksammler, widmete er seine 7-teilige „Rhythmica Oratio“: „Membra Jesu Nostri“.

„Das Jüngste Gericht“ mit dem Untertitel „Wacht, euch zum Streit gefaßet macht“ wurde von Buxtehude 1683 als ein „allerschröckliches und allererfreuliches“ Werk beschrieben.
Im Stil steht es den Hamburger Opern Theiles nahe. Beeinflusst auch von italienischen Komponisten wie Carissimi und Durante erreicht Buxtehude in der Darstellung der allegorischen Figuren wie Geiz, Leichtfertigkeit und Hoffart große Ausdruckskraft. Die Untugenden werden nacheinander vorgeführt und die Verdammnis wird dramatisch dargestellt. Instrumentale kleine „Symphonien“ wechseln mit opernhaften Arien und sowohl dramatischen als auch beseelten Chorsätzen ab.
Am Sonntag, den 1. November 2015 wird das Werk um 17 Uhr in der Universitätskirche in Marburg aufgeführt.
Die Ausführenden sind Solisten aus dem Vokalensemble Canticum Antiquum, das Vokalensemble Canticum Antiquum, das Instrumentalensemble „La Tirata“, Sonja Kemnitzer am Cembalo sowie Yoshio Takayanagi an der Theorbe. Die Leitung hat Brigitte Krey.

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Hessisches Weihnachtsspiel

Datum: 13. Dezember 2014, 17.00 Uhr Evangelische Kirche in Lahntal-Sterzhausen

          14. Dezember 2014, 17.00 Uhr Evangelische Kirche in Biedenkopf-Eckelshausen

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Geistliches Konzert

Lamentationen

Datum: 02. November 2014, 17.00 Uhr, Universitätskirche zu Marburg

Die Bücher des Propheten Jeremia, in denen er die Vernichtung der Heiligen Stadt Jerusalem um 586 vor Christus betrauert, dienen wahlweise am Gründonnerstag, am Karfreitag und am Karsamstag in den „Matutinen“ als Textvorlage in der Liturgie.

Als Gebet gestaltet ist die „Oratio Jeremiae prophetae“ überliefert.

Schon im 11. Jahrhundert wurden Lamentationen z. B. in Neapel, Montserrat, Toledo und Braunschweig in verschiedenen „Lektionstönen“ gesungen.

In den biblischen Texten wurden im Spätmittelalter neue „Lamentationes“ geschaffen, die oft mit dem Refrain „Jerusalem“ abschlossen: „Jerusalem, Jerusalem, Jerusalem, convertere ad dominum deum tuum. (…, bekehre dich zu deinem Herre Gott)“.

Das einstimmige Singen der Lamentationen reichte bis in die Barockzeit.

Die ältesten mehrstimmigen Kompositionen  sind im „organalen Stil“ des Spätmittelalters überliefert.

Aus der Zeit der Renaissance gibt es ganze Sammlungen von „Lamentationes“ von Frührenaissancekomponisten wie Busnois und Ockeghem bis zu den Komponisten der Hochrenaissance wie Gabrieli und Palestrina.

In der Zeit des Barock entwickelte sich die Form der „Lecons de Ténèbres“ als Sologesangswerk mit Basso Continuo-Begleitung; virtuos und ausdrucksstark, indem auch die symbolischen Ziffern der biblischen Verse komponiert wurden.

Die musikalische Spannbreite reicht von den organalen Kompositionen der „Notre Dame-Schule“ des 12. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts als ein reines A-cappella-Programm, ohne die Basso Continuo-Kompositionen des Barock und die orchesterbegleiteten Werke der Klassik.

Die beiden frühesten Kompositionen sind im 12. Jahrhundert in Paris, wahrscheinlich von Perotinus geschrieben, und am Rhein von Hildegard von Bingen (1098-1179), angelehnt an die überlieferte Gregorianik entstanden. In Cambrai schrieb Guillaume Dufay (ca. 1400-1474) ein Werk im Stil der „Ars Antiqua“.

Aus dem frühen 16. Jahrhundert folgen Werke im Stil der „Ars Nova“ von Constanzo Festa, Thomas Tallis, Caspar Othmayr und John Sheppard. Aus dem späten 16. Jahrhundert bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts erklingen Werke von Jakobus Vaet, G. Zarlino, G. , Asola, A. Utendal, C. Festa und Philipp de Monte.

Im Mittelpunkt des Konzertes steht ein Werk von Rudolf Mauersberger (1889-1971), der die mittelalterliche Tradition fortsetzt und aus den Klageliedern Jeremias „Wie liegt die Stadt so wüst“ am Karsamstag 1945 komponiert. Mauersberger war Schüler von Robert Teichmüller, Karl Straube, Stephan Krehl und Hans Sitt. Von 1930 an leitete er über 40 Jahre den Dresdner Kreuzchor.

Das Konzert schließt mit einem Gesang aus „Sechs geistliche Lieder“ (1881) von Hugo Wolf: „Komm Trost der Welt, du stille Nacht.“

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Karnevalskonzert:

Bukolische Lustbarkeiten

Vivezze di flora e primavera von Adriano Banchieri (1622)

Datum: 02. März 2014, 17.00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Landgrafenschlosses zu Marburg 

In diesem Jahr legt das Vokalensemble Canticum Antiquum seinem Programm ein Werk des Renaissancekomponisten Adriano Banchieri "Vivezze di Flore e Primavera" zugrunde, das für das Konzert als Hirtenmadrigalkomödie bearbeitet wurde.

Die Handlung dieses Werkes spielt in einer flüchtigen Scheinwelt außerhalb der Wirklichkeit liegend mit stilisierten Gestalten. Die musikalische Form in Banchieris Werk greift in gewisser Weise auf die Wechselgesänge in den Eklogen (Bucolica) Vergils zurück.

Entgegengesetzte Temperamente, die Liebespaare Tirsi-Filli und Silvio-Chlori werden durch den Dichterhirten Mopsus in ihrer Liebesleidenschaft inspiriert.

Eros ist ihr Führer. Die Amoretten der Antike und der Renaissancedichtung stellen sich in kommentierender Betrachtung dar.

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Geistliches Konzert

Alessandro Scarlatti (1660-1725): Missa Concertata Quattro Tono

                                                  Magnificat Primo Tono

Datum: 17. November 2013, 20.00 Uhr

Ort: Kugelkirche zu Marburg

Im Jahr seines 30jährigen Bestehens wird das Vokalensemble Canticum Antiquum ein geistliches Konzert mit Werken von Alessandro Scarlatti aufführen. Auf dem Programm stehen die Missa Concertata Quattro Tono und das Magnificat Primo Tono für Soli, Chor und Basso Continuo. Alessandro Scarlatti lebte von 1660 bis 1725 und schrieb nach eigenen Angaben 114 Opern. Während der Zeit von 1703 bis 1707 Maestro di Capella an Santa Maria Maggiore in Rom komponierte er vor allem Oratorien, Messen und Kantaten. Die "Missa Breve e concertata" zu fünf Stimmen und Basso Continuo soll um 1715 entstanden sein.
Die Bruderschaft vom Heiligen Kreuz in Rom beauftragte Scarlatti 1679 mit der Komposition eines Oratoriums. Seit der Aufführung dieses Werkes galt er als einer der bedeutendsten Komponisten des Barockzeitalters in Italien, der kunstvoll mit der musikalischen Wortgestaltung umging.
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Le Veglie di Siena - Die Nachtwachen von Siena

Karnevalskonzert 2013 - 30 Jahre Canticum Antiquum

Datum: 10. Februar 2013, 17.00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Landgrafenschlosses zu Marburg

Le veglie di Siena - Die Nachtwachen von Siena von Orazio Vecchi stellen eine musikalische Abendunterhaltung dar. Aus der sehr umfangreichen Komposition, welche in der Gesamtheit aufgeführt tatsächlich fast eine Nacht dauern würde, wurden einige Szenen zu einer Madrigalkomödie zusammengestellt. Erweitert werden diese von Vecchi “Proposte“ genannten musikalischen Zusammen- stellungen - Madrigale, Kanzonetten, Scherzi, Villanesken und Balli - durch solistische Werke von Claudio Monteverdi. 

Die strengere Madrigalpolyphonie wurde im 16. Jahrhundert durch die Kanzonette, die von ihrer Form her am wenigsten zum volkstümlichen Liedgut in Beziehung stand, etwas verdrängt und gab die beste Vorlage für die Kompositionen der Madrigalkomödie des ausgehenden 16. Jahrhunderts ab. 

In seinem Vorwort zu den Veglie erläutert Vecchi seine kompositorischen Intentionen: durch Komik zu erheitern, dem ernsten Stil Zwanglosigkeit zu geben und durch Possen und Tanz zu bereichern. Für Vecchi istdie Poesie Musik und die Musik Poesie. 

Das Komponieren der Affeti delle parole, der Sprachaffekte, die den ernsten Madrigalstil charakterisieren, verbindet Vecchi mit dem heterogenen Madrigalstil der Mundartdichtungen, wie er sie von dem Bologneser Dichter G.C. Croce kennengelernt hat. So entsteht ein Ausgleich zwischen dem strengeren kontrapunktischen Madrigalstil und dem italienischen Falso bordone- Stil, der die Bassstimme zu Grunde legt, die schon vor Ende des 16. Jahrhunderts mit einem Akkordinstrument, z. B. einer Lirone, verstärkt wurde, noch ehe sich um das 16. Jahrhundert der bezifferte Basso Continuo zur Begleitung etablierte.

Ganz anders als in der zur selben Zeit entstehenden Oper geschieht die Personifizierung der handelnden Personen bei Vecchi im Madrigal und nicht im Basso Continuo- begleiteten Rezitativ oder der Arie.

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Geistliches Konzert

"Musik zur Zeit der Reformation"

Datum: 04. November 2012 um 20.00 Uhr

Ort: Kugelkirche zu Marburg

Presseinformation:

Musik zur Zeit der Reformation

Das Vokalensemble Canticum Antiquum des Förderkreises für Alte Musik führt am Sonntag, den 4. 11. 2012 um 20 Uhr in der Kugelkirche St. Johannes Musik aus der Zeit der Reformation auf.
Das Programm beinhaltet vorwiegend Werke aus der Bibliothek Francisceum in Zerbst und der wissenschaftlichen Bibliothek in Dessau. Die Drucke konnten vor Ort eingesehen werden und wurden von der Marburger Doktorandin Dorothea Philipps als praktische Notenvorlage bearbeitet.
Der erste Teil des Konzertes ist dem Komponisten Gallus Dressler (geb. 1533 in Nebra an der Unstrut – gest. ca. 1585 in Zerbst) gewidmet. Er komponierte in der Tradition der niederländischen Schule. Im Jahr 1556 wurde er als Kantor Nachfolger des berühmten Komponisten Martin Agricola an der Magdeburger Lateinschule. Später wirkte er als Diakon an der Nikolaikirche in Zerbst.

Den mittleren Teil des Konzertes bilden Werke des franko-flämischen Komponisten Thomas Crecquillon (1500-1557). Er zählte zur Kapelle Karls des Fünften. Seine umfangreichen Werke beinhalten Chansons, Messen, Motetten, Psalmen und Lamentationen. In seiner Parodiemesse Mort m´a privé benutzt er den systematisch imitierenden Stil der späten niederländischen Schule. Seine Vorlage zu der Messe bilden zwei seiner Chansons. Die Messe ist ein Auftragswerk Karls des Fünften anlässlich der Beisetzung seiner Gemahlin.

Im letzten Teil werden Hohelied-Motetten von Christoph Demantius (geb. 1567 im böhmischen Reichenberg, gest. 1643 im sächsischen Freiberg) aufgeführt, von dem der Chor bereits eine berühmte 6-stimmige Passion gesungen hat.
1595 erschienen in Leipzig seine „neudeutschen weltlichen Lieder“. 1597 wurde er Kantor in Zittau und 1604 nach Freiberg berufen. Er verfasste u.a. eine Anleitung “recht und leicht“ singen zu lernen. Demantius schrieb vielfältige geistliche und weltliche Vokalmusik, deren volksliedhafte Texte er auch selbst verfasste. In seinen Liedern war er bestrebt, wie z.B. auch Schütz in seinen Motetten, den Text ausdeutend zu komponieren.

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Chorfahrt nach Dessau

"Musik zur Zeit der Reformation in Anhalt"

Datum: 15. - 20. Oktober 2012

Orte:  Dienstag, den 16. 10. 2012 Kirche St. Bartholomäi zu Zerbst

          Donnerstag, den 18. 10. 2012 Kirche St. Aegidien zu Bernburg

          Freitag, den 19. 10. 2012 Kirche St. Georg zu Dessau

          Die Konzerte finden jeweils ab 19.30 Uhr statt!

Canticum Antiquum unternimmt Konzertreise nach Anhalt

Das Vokalensemble Canticum Antiquum des Förderkreises für Alte Musik wird vom 15. bis 20 Oktober eine Konzertreise nach Zerbst, Nienburg und Dessau unternehmen.
Zum Anlass des 800-jährigen Bestehens der Region Anhalt (1212-2012) wird das Ensemble vor allem Werke aus der Bibliothek Franciscum Zerbst sowie der Wissenschaftlichen Bibliothek Dessau präsentieren. Die anhaltinische Landeskirche hat die Marburger mit diesem ganz besonderen Programm dazu eingeladen. Begleitet wird der Chor von dem Instrumentalensemble Broken Consort Dessau.
Das ostsaalische Gebiet um Dessau wurde im 10. Jahrhundert christianisiert. Unter Fürst Georg III wurde ganz Anhalt 1534 protestantisch. Neben den innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Philippisten und Calvinisten gab es immer wieder Strömungen der Gegenreformation, die selbstverständlich auch die Kirchenmusik beeinflussten.
Die Komponisten Lukas Edenberger und Antonius Musa wirkten dort musikalisch maßgeblich. Mit dem Einfluss des Calvinismus stagnierte die Entwicklung der Kirchenmusik in Anhalt.

Das Canticum Antiquum wird unter der Leitung von Brigitte Krey auch in Marburg am 4. November um 20 Uhr in der Kugelkirche einen Teil dieses Programms aufführen. Es werden Werke von Gallus Dressler und Thomas Crecquillon (Parodiemesse Mort m'a privé) im Mittelpunkt des geistlichen Konzertes stehen. Zum Abschluss werden dann die bezaubernden Hohelied-Motetten von Christoph Demantius gesungen, von dem der Chor bereits in den 80er Jahren die berühmte 6-stimmige Passion gestaltet hat.

Presseinformation:

Das Vokalensemble Canticum Antiquum des Förderreises für Alte Musik aus Marburg und das Broken Consort Dessau werden anlässlich der Feierlichkeiten 800 Jahre Anhalt 1212 – 2012 gemeinsam drei Konzerte gestalten. Am Dienstag, 16.10.12 in Zerbst, in der Kirche St. Bartholomäi am Donnerstag, 18.10.12 in Bernburg, in der Kirche St. Aegidien und am Freitag, 19.10.12 Dessau in der Kirche St. Georg.

Das Programm beinhaltet vorwiegend Werke aus der Bibliothek Francisceum in Zerbst und der wissenschaftlichen Bibliothek in Dessau. Die Drucke aus dem 16. Jh konnten im Internet eingesehen werden und wurden von der Marburger Doktorandin Dorothea Philipps als praktische Notenvorlage bearbeitet.

Der erste Teil des Konzertes ist dem Komponisten Gallus Dressler gewidmet. Er wurde 1533 in Nebra an der Unstrut geboren und starb in Zerbst zwischen 1580 und 1589. Die Tradition der niederländischen Schule war seine kompositorische Heimat. In Jena hat er 1557 sein Studium begonnen. Im Jahr 1556 wurde er als Kantornachfolger des berühmten Komponisten Martin Agricola an der bedeutenden Magdeburger Lateinschule. Dort unterrichtete er Musica Theorica, Musica Practica und Musika Poetica. Seine Vorbilder in der musikalischen Ausdeutung des Textes waren vor allem Orlando di Lasso und Clemens von Papa. Wobei in seinem Werk die cantus firmuslose Motette im Vordergrund stand, wie sie in der Musika reservata zu finden ist. Seine musikalischen Werke wurden vom christlichen, reformatorischen und humanistischen Gedankengut beeinflusst. Wegen theologischer Machtkämpfe verließ er Magdeburg und nahm das Amt des Diakons an der Nikolaikirche in Zerbst an. Nach 1571 brach sein musikalisches Schaffen ab.

Den mittleren Teil des Konzertes bilden Werke des franko flämischen Komponisten Thomas Crequillon. Um das Jahr 1500 wurde er geboren und starb um 1557. Er zählte zur Kapelle Karl des Fünften und arbeitete in Löwen, Namur und Termonde und wurde Kanonikus in Béthune. Seine umfangreichen Werke beinhalten Chansons, Messen, Motetten, Psalmen und Lamentationen. Er zählt zu den bedeutesten Meistern nach Josqin Desprez. Von seinen Zeitgenossen hochgeschätzt, wurde er in vielen zeitgenössischen Drucken veröffentlicht. Seine Chansan Un Gay Dergier war eines der berühmtesten des Jahrhunderts und wurde vielfach von anderen Komponisten bearbeitet. In seiner Parodiemesse Mort m´a privé benutzt er den systematisch imitierenden Stil der späten niederländischen Schule. Seine Vorlage zu der Messe bilden zwei seiner Chansons. Die Messe ist ein Auftragswerk Karl des Fünften anlässlich der Beisetzung seiner Gemahlin.

Die Lebensdaten von Hieronymus Vinders, der in der ersten Hälfte des 16. Jh. lebte sind nicht bekannt. Sein Josquin Epitaph O mors inevitabilis führte zu der Annahme, dass er Schüler Josquins gewesen sein könnte. Vinders Werk umfasst Messen, Psalmen und Magnifikatskompositionen.

Auch Franciscus de Rivulos Lebensdaten sind unbekannt. Er stammte wie die übrigen Sänger der Danziger Marienkirche, aus den Niederlanden. Zunächst als Sänger berufen wurde er später bis zum Jahr 1566 Kappellmeister. In seinen Choralkompositionen war er dem Wittenberger Komponistenkreis um Martin Luther verbunden. Seine Festmotetten wie das Sic Deus dilexit zeugen von hohem kompositorischem Können.

Dominique Phinot lebte ungefähr von 1510 bis 1556. Bis gegen 1545 war er in Ferrara, Mailand und Venedig; später in Pesaro. 1547/48 hielt er sich in Lyon auf. Phinot schrieb noch vor Adrian Willaert doppelchörige Motetten, die einen starken Einfluss auf seine Zeitgenossen ausübte und als Vorbilder für die mehrchörigen Kompositionen von Orlando di Lasso und Giovanni Pierluigi da Palestrina dienten.

Das Vokalensemble Canticum Antiquum wurde 1983 von Brigitte Krey mit einigen ihrer Gesangsschüler gegründet. Heute besteht der auf Alte Musik spezialisierte Chor aus etwa 30 Sängerinnen und Sängern. Sein Repertoire umfasst neben Werken der Renaissance, des Mittelalters und des Frühbarock auch Kompositionen der Moderne. Neben seinen regelmäßigen Konzerttätigkeiten in Marburg beteiligte sich der Chor am Mittelhessischen Kultursommer und am Festival für Alte Musik in Thüringen. Konzertreisen führten ihn unter anderem nach Poitiers und Krakau.

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Nacht der Chöre

Datum: 05. Mai 2012

Ort: Elisabethkirche zu Marburg

Cantigas de Santa Maria (13. JH)

1. Sovrana si' ne' sembianti

2. Personarum trinitatem

3. Hildegard von Bingen: O eterna Deus

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"Ritter, Tod und Teufel"

Karnevalskonzert 2012

Datum: 19.02.2012 um 17.00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

Angeregt wurde das Karnevalsprogramm durch das Bild „Ritter, Tod und Teufel“ von Albrecht Dürer.
Als musikalisches Spiel, „beffa“, Streich, gestalten wir das Thema im Sinne eines „Maskenspiels“ oder „Intermezzos“ des Mittelalters und der Renaissance. Der Teufel spielt den „beffatore“, indem er mit seinen „beffe“, den Streichen, alles im Griff hat. Und er hat Mitspieler, den Ritter und den Tod. Die „beffe“ wurden als „Kunstaktionen“ präsentiert und dienten vor allem der spielerischen Karnevalsunterhaltung.
Der Karneval des Mittelalters und der Renaissance galt der Idee der Umkehrung der Wirklichkeit und wurde veranstaltet, um die gesellschaftlichen und religiösen Ordnungen auf den Kopf zu stellen und sie vor allem lächerlich zu machen. Und zum Lachen, das unbedingt hervorgerufen werden sollte, braucht man ja drei Personifizierungen: eine, die das Lachen auslöst, eine, die lacht und eine, über die gelacht wird.
Die Art der Fastnachtsspiele im deutschen Sprachraum hing mit dem Aufblühen der Städte zusammen. Das Bürgertum war ebenso darstellend wie zuschauend an den Fastnachtsspielen beteiligt, tonangebend waren die Zünfte.
Untermalt und bereichert wurden diese Spiele mit Gesang, Tanz und instrumentalem Spiel. Meistersinger und Stadtpfeifer sorgten für die Aufführung der Vokal- und Instrumentalmusik im Mittelalter. In der Renaissance wurde der Musik eine führende Rolle gegeben. Bei Umzügen spielten die Musikanten auf besonderen Wagen, den „carri“.
Wir haben für unser Konzert Musik aus dem Mittelalter und der Renaissance von Komponisten aus Spanien, Italien, Deutschland, England und Frankreich zusammengestellt: Todes- und Liebeslieder der Troubadours, Schlachten- und Narrengesänge und Teufelsmadrigale.
Komponisten wie Jeannot de L'Escurel, der Nonnen verführte und dafür gehängt wurde, oder Don Carlos Gesualdo, der Frau und Liebhaber ermordete, haben bestimmt ein bisschen mit dem Teufel im Bunde gestanden.
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'Ein hessisches Weihnachtsspiel'
Geistliches Konzert zum Advent


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Datum: 27.11.2011 um 17.00 Uhr

Ort: Lutherische Pfarrkirche St. Marien, Marburg

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In diesem Jahr bringt das Vokalensemble Canticum Antiquum erstmals ein spätmittelalterliches Weihnachtsspiel zu Gehör, das sich in der Bibliothek Kassel im Druck erhalten hat. Darin finden sich neben den mittelhochdeutschen Texten, die die Geschichte der Weihnacht erzählen auch Hinweise auf musikalische Gestaltung. Angelehnt daran werden neben den Dialogen Lieder und Motetten des Mittelalters und der Renaissance erklingen.


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Apollo und die Musen
Karnevalskonzert 2011


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Datum: 06.03.2011 um 17:00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Das bunte Konzert mit Musik der Renaissance dreht sich 2011 um den Halbgott Apollo und die Musen. In lockerer Folge werden musikalisch Szenen aus der griechischen Mythologie, die so beliebt war, wieder aufl





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'Altri canti' aus Poitiers zu Besuch in Marburg
Karnevalskonzert 2011


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Datum: 27.04. und 29.04.2011

Ort: Stiftskirche Wetter und Marburger Landgrafenschloß

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Auf Einladung des Marburger Vokalensembles Canticum Antiquum ist das Vokalensemble Altri Canti aus Poitiers im April aufs Neue in seiner deutschen Partnerstadt zu Gast, diesmal als Vorspiel zu den Feierlichkeiten des 50-jährigen Partnerschaftsjubiläums der beiden Städte. Im Herbst 2008 hat das französische Ensemble im Marburger Schloss sein Programm „Der Jahreskreis“ gesungen, dieses Jahr stellt es sein neues Programm „Kontraste“ vor.




Kontraste schon zwischen dem ersten Teil mit geistlicher Musik des 20. und dem zweiten Teil mit weltlicher Musik des 19. Jahrhunderts. Weitere Kontraste bestehen dann besonders im ersten Teil zwischen Konsonanzen und Dissonanzen, zwischen weichem Pianissimo und mächtigem Fortissimo, zwischen fluktuierender und markierter Rhythmik, Kontraste im zweiten Teil vor allem zwischen Fröhlichkeit und Melancholie der Romantik. Verschiedene Aufstellungen und auch eine Prise Humor geben dem Konzert zusätzliche Würze.
Unter der Leitung von Dorothée Schmidt-Maillard singt Altri Canti am Mittwoch, den 27.4.2011 um 19.30 Uhr in der Stiftskirche in Wetter „Geistliche Chormusik aus Nord, Ost und West“ unter dem Titel „Nuancen des 20. Jahrhunderts“.
Am Freitag, den 29. 4. 2011, ebenfalls um 19.30 Uhr, ist das französische Ensemble mit dem kompletten Programm „Kontraste“ (geistliche und weltliche Chormusik aus Romantik und Moderne) im Fürstensaal des Marburger Schlosses zu erleben. Mathilde Compin wird hier am Klavier zu hören sein.

Konzert in der Stiftskirche Wetter am 27.04.2011 um 19.30 Uhr
Konzert im Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses am 29.04.2011 um 19.30 Uhr.


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Apollo und die Musen
Karnevalskonzert 2011


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Datum: 06.03.2011 um 17:00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Das bunte Konzert mit Musik der Renaissance dreht sich 2011 um den Halbgott Apollo und die Musen. In lockerer Folge werden musikalisch Szenen aus der griechischen Mythologie, die so beliebt war, wieder aufleben. Dabei erklingen Werke von Monteverdi, Gabrieli, Di Lasso u.a. Begleitet wird das Vokalensemble von Basso continuo mit Cembalo und Gambe.

Das Konzert wird wie im letzten Jahr bereits um 17:00 Uhr stattfinden.


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Geistliches Konzert "Miserere Deus meus"
Trauer und Zuversicht in der Renaissance


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Datum: 14.11.2010 um 17:00 Uhr

Ort: Universitätskirche Marburg

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Eingerahmt von zwei Werken des zeitgenössischen Hallenser Komponisten Thomas Buchholz steht im Mittelpunkt des Programms die Missa Stabat Mater von Hieronymus Vinders. Daneben erklingen große Psalmvertonungen von Josquin des Prez sowie mittelalterliche Gesänge von Hildegard von Bingen und aus den Cantigas de Santa Maria von Alfonso X. el Sabio.




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Nacht der Stimmen
Frühlingsmadrigale aus Italien, England, Frankreich und Deutschland


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Datum: 13.05.2010 um 18:00 Uhr

Ort: Schloßparkbühne Marburg

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum wird in diesem Jahr die traditionell von der Kulturwerkstatt KFZ veranstaltete "Nacht der Stimmen" mit einem 45-minütigen Programm mit Frühlingsmadrigalen aus Italien, England, Frankreich und Deutschland eröffnen. Informationen und Preise unter www.kfz-marburg.de


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Cupid & Death
Masque von Matthew Locke & Christopher Gibbons


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Datum: 14.02.2010 um 17:00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Der Vorläufer der Oper im England des 17. Jahrhunderts war die 'Masque' - Schauspiel aus Musik und Theater. Wir lassen die Handlung um Cupid & Death, deren Pfeile vertauscht werden, woraus ein großes Durcheinander entsteht, wiederaufleben. Dazu erklingen englische Madrigale und Instrumentalmusiken.

Das Konzert wird erstmals bereits um 17:00 Uhr stattfinden. Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit!


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Totentanz
Geistliche Musik von Lechner - Victoria - Distler


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Datum: 15.11.2009 um 20:00 Uhr

Ort: Lutherische Pfarrkirche St. Marien, Marburg

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum bringt mit einem Programm von der Renaissance bis zu Moderne Musik zum Thema Tod und Vergänglichkeit. Lechners "Deutsche Sprüche von Leben und Tod" dienten Hugo Distler Ende der 30er Jahre als Vorlage für seine Vertonung des Totentanzes analog der berühmten Holzschnitte von Hans Holbein. Dazu erklingt eine doppelchörige Meßvertonung des Spaniers Victoria.


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Adriano Banchieri
Il Zabaione Musicale - Madrigalkomödie in drei Akten

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Datum: 22.02.2009 um 19:00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum bringt mit Banchieris 'Zabaione Musicale' eine prächtig inszenierte Madrigalkomödie zur Aufführung, in der es um Liebe und Leid, um Lust und Lüsternheit, aber auch um Trauer und Verlust geht. Garniert mit Instrumentalmusiken und Werken von Monteverdi, Freascobaldi, Peri, Schein und anderen freuen wir uns auf einen unterhaltsamen Abend.

Bitte beachten Sie den Konzertbeginn um 19:00 Uhr.


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Geistliches Konzert
Schütz & Di Lasso

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Datum: 16.11.2008 um 20:00 Uhr

Ort: Kugelkirche St. Johannes, Marburg

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum bringt sein diesjähriges geistliches Konzert mit Werken der Renaissance und des Barock zu Gehör. Im Mittelpunkt steht dabei die Parodiemesse auf das Madrigal 'Mon coeur se recommande a vous' von Orlando di Lasso, nachträglich Johannes Eccard zugeschrieben. Daneben erklingen einige kleine geistliche Konzerte von Heinrich Schütz und Motetten von Peter Philips und Johann Ludwig Bach.


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Eine Fürstenhochzeit
Jubiläumskonzert am Karnevalssonntag zum 25-jährigen Bestehen des Canticum Antiquum

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Datum: 03.02.2008, 19.00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum feiert im Jahr 2008 sein 25-jähriges Bestehen mit einer Fürstenhochzeit der Renaissance. Neben der gewohnt prächtigen Inszenierung und herrschaftlicher Kostümierung werden im Fürstensaal Werke aus Renaissance und Frühbarock in wechselnden Besetzungen und Instrumentierungen zu hören sein.

Das Konzert beginnt bereits um 19.00 Uhr. Danach wird zu einem Empfang im Foyer des Fürstensaals geladen.


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Letare Germania
Das mittelalterliche Offizium und Uraufführung der Komposition von Prof. Thomas Buchholz, Halle

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Datum: 28.10.2007, 20.00 Uhr

Ort: Elisabethkirche, Marburg

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum schließt das Elisabethjahr mit einem Konzert in der Elisabethkirche ab, in dem ein spannungsvoller Bogen durch die Jahrhunderte geschlagen wird. Ausgehend von Musik, die dem mittelalterlichen, zur Erhebung der Gebeine 1236 in Marburg gesungenen, Offizium 'Letare Germania' entnommen ist, erklingt zudem Renaissance-Musik, deren Texte ebenfalls dem Offizium entstammen. Motetten von Gombert, Goudimel, Resinarius, Finck und werden zu hören sein.

Den Höhepunkt bildet die Uraufführung des 2006 eigens für 'Canticum Antiquum' komponierten Zyklus 'Letare Germania' von Thomas Buchholz, Halle/Saale.


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Am Karnevalssonntag
Lebensbilder der Heiligen Elisabeth

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Datum: 18.02.2007

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Das Vokalensemble Canticum Antiquum zeichnet in seinem Konzert musikalische Bilder zu Stationen aus dem lebend der heiligen Elisabeth nach. Es erklingt Musik vom Mittelalter bis zur Neuzeit.

Das Konzert bildet den Auftakt einer Reihe von Veranstaltungen mit Beteiligung des Ensembles. Dazu gehören unter anderem die musikalische Gestaltung der Eröffnung der Ausstellung „Elisabeth in Marburg. Der Dienst am Kranken“ am 23.03.200 im Landgrafenschloß. Ferner Termine in Wetter/Hessen, Eisenach und als Abschluß am 28.10.2007 in der Elisabethkirche. Zu hören sein wird dann das Officium "Laetare Germania" und die Uraufführung eines eigens für den Anlaß komponierten Werkes von Prof. Thomas Buchholz, Halle/Saale. Informationen zum Festjahr finden Sie hier und unter www.800-jahre-elisabeth.de

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Konzertreise nach Poitiers
Geistliches und weltliches Programm im Gepäck

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Datum: 25.10.-29.10.2006

Ort: Poitiers, Frankreich

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Vom 25.-29. Oktober findet unsere Konzertreise nach Poitier statt. In der Marburger Partnerstadt finden je ein geistliches und ein weltliches Konzert statt. Auch für diese anstehenden Programme suchen wir Männerstimmen.

Aufgrund der Reise muss das traditionelle geistliche Konzert zum Totensonntag in Marburg ausfallen.

Im Jahr 2007, dem 800. Geburtstag der Hl. Elisabeth reihen wir uns in die große Anzahl Veranstaltungen mit unserem üblichen Karnevalskonzert und mehreren Aufführungen unterschiedlicher Genres ein. Informationen zum Festjahr finden Sie hier und unter www.800-jahre-elisabeth.de

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'Heinrich VIII. und seine Frauen'
In der Musik der englischen und europäischen Renaissance

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Datum: Sonntag, 26. Februar 2006
20.00 Uhr

Ort: Fürstensaal des Marburger Landgrafenschlosses

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Aus unterschiedlichen europäischen Ländern kamen die Frauen Heinrichs und brachten ihrerseits auch musikalischen Einflüsse mit an den englischen Hof. Das Programm bringt so Renaissancemusik aus ganz Europa zu Gehör, instrumental begleitet von der Camerata Cassel und dem Renaissancetanz-Ensemble 'Arbeau'.

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'Geistliches Konzert'
zum Totensonntag

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Datum: Sonntag, 13. November 2005
20.00 Uhr

Ort: Kugelkirche, Marburg

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Das Programm umfaßt Werke vom Mittelalter bis zur Moderne, u.a. von Jacobus Gallus, Josquin des Pres, Giaches de Wert und Clemens non Papa.
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Frühlingsmadrigale und Liebeslieder aus der Zeit um 1500

Datum: 17. Mai 2015, ab 17.00 Uhr auf dem Stadtfest in Wetter, Außenbereich Stiftskirche

                                 ab 18.00 Uhr in der Stiftskirche